In Jena ist es immer noch so still angesicht des Lock Downs, dass die Vögel hier total verrückt spielen! Die scheinen das menschenleere Draußen richtig zu genießen! Gegenüber ist direkt in den Blumentöpfen ein Pärchen Turmfalken eingezogen 🙂
Ja geil an der Krise ist: Viel weniger Menschen machen viel weniger Lärm, es fahren viel weniger Autos, fliegen kaum Flugzeuge und anstatt Kondensstreifen sieht man bloß den klaren, weiten, blauen Frühlingshimmel… stattdessen zischen da folgende Vögel pausenlos (übermütig ?) über Fenster und Dächer:
Ringeltauben, die stolzieren auch dicht an den Fenstern und auf den Dachgiebeln entlang, wie es sonst nur die Krähen tun.
Ein Star zwischert und trillert und fiept von der Birke am Haus, in der sehr schmalen Baumkrone wechseln sich die Vogelarten immerzu ab.
Rabenkrähen ( die schwarzen Verwandten der Nebelkrähen, die in Berlin leben. Witzigerweise trennt die Elbe genau die Lebensräume dieser 2 Arten ab! )
Hier nochmal der Falke
Gartenrotschwanz (näher am Boden heimisch)
Kohlmeisen (brüten in dem kleinen Obstgehölz im angrenzenden Hausgarten)
und Amseln natürlich.
Jena ist ein echter Natur-Hotspot! Der Berg nebenan, 15 min Fußweg, ist der Windknollen, auf dem der seltene Wendehals heimisch ist!

In Jenas Zentrum habe ich diese Woche blau-schwarze Holzbienen entdeckt: Andernorts würde man sich über deren Besuch im stillen Blumenbeet freuen, hier schwirren die wie verrückt durch die Innenstadt 🙂
Gestern war ich bei dem sonnigen Superwetter lange spazieren und habe entdeckt
Zilpzalp (okay, den hört man ständig überall) , Spechte (akustisch),
Aurorafalter, Zitronenfalter, Holzbienen, Libellen, Wasserläufer, eine Zecke auf der Hand! Und Schokoosterhasen 😀
und an Pflanzen: Buschwindröschen am Wegesrand! ❤ Ein Traum! Scharbockskraut, Scilla [‚Zi-lla], die eigentlich Blaustern heißen, Schlüsselblumen und wilde Stiefmütterchen ~ Ackerveilchen
Geologisch war es auch spannend, denn am Erlkönig gaaanz weit in Jena-Nord sieht man direkt die Bruchkanten vom Muschelkalk, auch Wellenkalk genannt (Wikipedia: „Darunter versteht man einen fossilführenden Kalkstein mit ausgeprägter Schichtung.“ Und auch die Zeitspanne des Muschelkalk im Trias.) Früher wurde der abgebaut, aber hier ist er geschützt: man darf sich kein Stück des glitzernden Kalksteins abbrechen.
Überall natürlich Schilder „Bleiben Sie Zuhause!“ – naja, Vereinfachungen machen Tatsachen meist falsch 🙂
Himmlisch: ein Weg voller Buschwindröschen Wow – kleine Tulpen Der Erlkönig im wallenden Gewand Schicht-Kalkstein Das romantische Erlkönig Schlösschen Da! Da ist sie wieder, die Holzbiene! Wie immer sammeln wir nebenbei Müll Echte Biohühner…
Danke für den schönen Osterspaziergang, der enthielt ja mal wieder alles!
Jena ist echt ein tolles Naturparadies!
Danke für den virtuellen Rundgang 🙂
Und es war natürlich auch toll, einen Teil davon gemeinsam mit dir zu entdecken 😉