Nachgefragt bei der EU: Geht da noch mehr?

Während der Hitzewelle der letzten Wochen konnte ich mein zu Brei gekochtes Hirn nicht zum Schreiben verwenden, man bedenke im Dachgeschoss mit schrägen Fenstern ist das entstehende Klima… ich nenne es mal gna-den-los. Was haltet ihr von einem neuen Türschild als Warnung während der letzten

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Mein neues, etwas verwandeltes Ich. Es zirpen die Zikaden. © Creative Commons

megaheißen Tage des Jahres? Ich dachte an „My Own Private Hell“.

(Obwohl es durch die abgeklebten Fenster nicht mehr hell war: Es glich hier eher einer Höhle für Wüstenbewohner mit etwas zu viel Luftfeuchtigkeit. Uff.)

Jedenfalls habe ich endlich die Nervenzellen runtergekühlt und konnte Nachforschungen zu den offenen Fragen der entstehenden Müllrichtlinie anstellen. Wie im Kommentar des letzten Beitrags erwähnt, hat die EU-Kommission durchaus vor, nicht nur Verbraucher sondern auch Hersteller unserer Verpackungen und die der Fischerei-Werkzeuge für die entstandenen Probleme zu sensibilisieren. Erstaunlich, dass dies von Seiten der Politik kommt *thumbs up* Und sie sollen auch zahlen: für die Entsorgung ihrer Produkte, z. B. durch Recycling und Verbrennung, sowie auch für die Säuberungsaktionen der Gewässer! Die Kosten werden wohl auf den Kaufpreis aufgeschlagen, aber wir zahlen ja bereits per Steuer die entstehenden Kosten der Vermüllung, also wird alles einmal umgelegt und keiner muss schreien.

Wichtig bei dieser Geschichte ist für die Verbraucher aber, dass sie den Durchblick bei den Maßnahmen und Veränderungen behalten und ihre Kaufoptionen und die verschiedenen Folgen ihrer Wahl gleich im Geschäft erklärt bekommen. Denn ich kann derzeit nicht sehen, ob in Plastik verpacktes Gemüse, eingefrorenes oder aber Gemüse in Büchsen energietechnisch besser, recyclingfähig oder in besonderem Maße schädlich für die Erde ist. Wie also wähle ich? Nach Preis, Geschmack, Verfügbarkeit oder sonstwas, aber jedenfalls nicht nach irgendeiner für die Umwelt relevanten Option.

Nun zu den Fragen und Vorschlägen an die EU. Ich habe deren Kontaktformular benutzt und folgende Nachricht geschrieben, die auch schon per Mail bestätigt wurde. Antworten erfolgen innerhalb dreier Tage, bei sehr komplizierten bzw. detaillierten Fragen dauert es länger ^.^ Schauen wir mal.

„Sehr geehrte Damen und Herren,

für meinen Blog zum Thema Abfall sowie aus persönlichem Interesse recherchiere und schreibe ich über die entstehenden Richtlinien für die EU. Diese sind bereits ein bewundernswertes und höchst notwendiges Maßnahmenpaket. Ihre Pressemitteilung und die QA-Seite haben bei mir einige Fragen geweckt: Die vorbildliche Auszeichnung von Inhaltsstoffen, Entsorgungsmöglichkeit und -problematik betrifft bisher nur Hygieneeinlagen, Feuchttücher und Luftballons. Wieso werden nicht z. B. alle Verbundmaterialien und solche mit einer Plastikschicht überzogenen Papierverpackungen auf diese Weise ausgezeichnet?
Zudem herrscht große Unsicherheit beim Verbraucher, wie Verbrauchsgegenstände wie Küchen- oder Schreibutensilien korrekt entsorgt werden, kann hier nicht auch eine deutliche Auszeichnung von recycelbaren und vorerst nicht recycelbaren Artikeln schon beim Kauf viel Müll vermeiden helfen?
Mein Vorschlag ist zudem, den Anteil, den Herstellung und Entsorgung am Preis eines Produktes ausmachen, nicht nur an Hersteller und Verbraucher weiterzugeben, sondern auf den Preisschildern der Produkte jeweils auszuweisen. Weniger bzw. unverpackte Produkte sowie umweltneutral verpackte böten somit einen deutlich größeren Anreiz als derzeit, wo sie einfach nur teurer erscheinen.

Ich freue mich über eine baldige Antwort,
meinen Blog finden Sie bei Interesse hier http://www.muellundmeer.wordpress.com

Freundliche Grüße“

Hoffentlich kommen die Richtlinien durch, bevor die nächste Europawahl im Mai nächstes Jahr ansteht, sonst wäre es eine Ente.

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© Creative Commons

Ein Kommentar zu „Nachgefragt bei der EU: Geht da noch mehr?

  1. Auf meine Nachfrage, wann denn mit einer Antwort zu rechnen sei, kam eben per Email:
    „noreply@communi-k.eu

    12:45 (vor 11 Minuten)

    Vielen Dank für Ihre Nachricht. Ihre Anfrage wird in Abstimmung mit anderen EU-Abteilungen behandelt. Daher kann es länger dauern, bis Sie eine Antwort erhalten. Wir danken Ihnen vielmals für Ihre Geduld. Mit freundlichen Grüßen, EUROPA DIREKT-Kontaktzentrum“

    Geduld…

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